Erkrankt eine Person an Demenz, ist es wichtig zu beachten, dass dies nicht nur weitreichende Folgen für den Betroffenen mit sich bringt, sondern auch für die nächsten Angehörigen. Neben der pharmakologischen Behandlung sind auch psychosoziale Interventionen für Betroffene und Angehörige unerlässlich.
Definition
Unter Demenz versteht man den Abbau und den Verlust von kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten. Betroffene Bereiche können sein:
Aufmerksamkeit/Konzentration
Lernen, Gedächtnis
Orientierung
Urteilsvermögen
planendes Handeln
Sprache
Motorik und die
Fähigkeiten zum sozialen Austausch.
Der Verlauf der Krankheit ist schleichend und in den meisten Fällen irreversibel. Grundsätzlich kann der Mensch in jedem Alter an Demenz erkranken, jedoch steigt das Risiko mit höherem Alter stark an.
Frauen sind häufiger von einer dementiellen Erkrankung betroffen als Männer. Durch den demografischen Wandel der Gesellschaft und den Fakt, dass wir Menschen immer älter werden, steigt die Anzahl der Betroffenen stetig. Demenziell erkrankte Personen weisen eine verkürzte Lebenserwartung auf.
Demenz ≠ Demenz
Mittlerweile sind viele verschiedene Demenzformen bekannt und erforscht. Die am häufigsten vorkommende und auch bekannteste Form ist die Alzheimer-Demenz.
Mögliche Symptome
Durch die vielen verschiedenen Formen der Demenz und dem schleichenden, chronischen Verlauf der Krankheit, existieren große Unterschiede in Krankheits- und Symptomverläufen.
Neben den Beeinträchtigungen der allgemeinen Funktionsfähigkeit im Alltag, sind auch psychische und Verhaltenssymptome (bspw. Depression, Ängste, Halluzinationen, nächtliche Unruhe, Essstörungen) charakteristisch für Demenzerkrankungen.
Es kann unter anderem zu Beeinträchtigungen der zeitlichen und örtlichen Orientierung kommen. Durch die eingeschränkte zeitliche Orientierung können die Nahrungsaufnahme und der Nachtschlaf gestört sein.
Potenzielle Sprachstörungen, wie beispielsweise Probleme bei der Wortfindung, erschweren zunehmend die Kommunikationsfähigkeit.
Durch den voranschreitenden Gedächtnisverlust und die zunehmende Hilfsbedürftigkeit verändern sich in vielen Fällen die Persönlichkeitsmerkmale der erkrankten Person. Vor allem in stark fortgeschrittenen Stadien der Demenzerkrankung kommt es zur absoluten Hilfsbedürftigkeit. Die Betroffenen benötigen Hilfe bei täglichen Aufgaben, zum Beispiel bei der Körperhygiene und dem An- und Auskleiden.
Prävention und Risikofaktoren
Zu den bedeutendsten Risikofaktoren gehören das Rauchen und Übergewicht. Auch Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus können das Risiko erhöhen, an Demenz zu erkranken.
Eine frühzeitige Behandlung dieser Vorerkrankungen trägt zur Prävention einer späteren Demenz bei.
Zudem wird eine ausgewogene, gesunde Ernährung sowie ein aktiver Lebensstil zur allgemeinen Risikoreduktion empfohlen.
Quellen
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.) (2016). S3-Leitlinie “Demenzen” (Langversion).
https://www.dgppn.de/leitlinien-publikationen/leitlinien.html
Huang, J. (2019, Dezember). Demenz. MSD Manual, Ausgabe für medizinische Fachkreise.
https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/neurologische-krankheiten/delir-und-demenz/demenz#
Prölß, A., Schnell, T., & Koch, L. J. (2019). Psychische StörungsBILDER. Berlin: Springer.
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58288-6
Wächtershäuser, A. (2016). Unterstützungsmaßnahmen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenzerkrankung. Evaluation bestehender Entlastungsangebote und deren konzeptionelle Weiterentwicklung (Inaugural-Dissertation). Philipps-Universität Marburg.
https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2017/0470/pdf/daw.pdf
World Health Organization. (2021). Global status report on the public health response to dementia.
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