top of page

Reset-Challenge





Einleitung

Zunächst einmal ist es mir wichtig zu erwähnen, dass die folgenden Tipps keine therapeutische Hilfe ersetzen. In unserer heutigen Gesellschaft, in der Achtsamkeit regelrecht zu einem Trend geworden ist, werden achtsamkeitsbasierte Praktiken häufig als eine Art „Wundermittel“ gehandhabt. Wer zu viel Stress hat, macht zu wenig Yoga, Menschen mit Angst- und Unruhezuständen sollten häufiger meditieren und depressive Phasen könnten mit einer gesunden Ernährung und Sport überwunden werden. Auch, wenn all diese Dinge unserer mentalen Gesundheit guttun können, ist es wichtig, psychische Erkrankungen als solche wahr- und ernst zu nehmen. Genauso wenig, wie man körperliche Krankheiten nicht mit achtsamkeitsbasierten Übungen alleine heilen kann, ist dies bei psychischen Krankheiten der Fall – beides bedarf einer professionellen Behandlung. Die Reset-Challenge soll demnach nicht vermitteln, dass deine Probleme mit Yoga zu lösen seien. Dieser Gedanke kann bei Betroffenen zu dem Glauben führen, ihr Zustand sei selbstverschuldet und durch fehlende Disziplin begründet. Stattdessen dient sie dazu, dir Zeit für dich und dein Wohlbefinden zu widmen!

In den nächsten sieben Tagen wird sich alles um dich und dein mentales Wohlbefinden drehen. Ziel der Reset-Challenge ist es, innezuhalten und zu reflektieren. Häufig sind die Strukturen und Routinen unseres Alltags so präsent, dass wir uns wenig Zeit für unsere Gefühle und Gedanken nehmen. Wir tendieren dazu, das Gespür für unser Inneres zu verlieren und nehmen oftmals Gefühle der Überforderung, Unzufriedenheit und eines inneren Ungleichgewichts wahr, ohne diese konkret zuordnen oder begründen zu können. In vielen Situationen kann es helfen, einfach mal einen Schritt zurückzutreten, auf Pause zu drücken und das Geschehen mit etwas Abstand von außen zu betrachten. Ich lade dich dazu ein, dir die nächsten Tage gezielt Zeit für dich zu nehmen, um durchzuatmen, Ordnung in deinem Kopf zu schaffen und neue Energie zu schöpfen. Das Selbstexperiment kann an jedem Tag der Woche beginnen. Ich habe mich bewusst gegen einen Plan von Montag bis Sonntag entschieden, da wir häufig viel zu viel Zeit damit verbringen, auf einen geeigneten Neuanfang zu warten (nächsten Montag, Monat, Neujahr, …). Diese Einstellung baut häufig enormen Druck auf und geht in den meisten Fällen mit viel Frustration einher. Wir legen all unsere Hoffnung in den penibel geplanten Neuanfang und brechen unser Vorhaben oftmals frühzeitig ab, sobald etwas nicht nach unseren Vorstellungen verläuft.[1] Um dieser Schwarz-Weiß-Mentalität und unserem Perfektionismus entgegenzuwirken, lautet unser Motto für die nächsten Tage: „Die Veränderung ist jetzt – ich bin die Veränderung. Konsistenz ist wichtiger als Perfektion“.

  • Trage zunächst deinen Starttag in den Stundenplan ein und ergänze die darauffolgenden Wochentage, sodass der Plan eine Woche umfasst.

  • Die Idee für die nächsten Tage ist, dass du jeweils am Tag vorher die Texte zu den Challenges des Folgetages liest und dir überlegst, zu welchen Uhrzeiten du diese am nächsten Tag in deinen Alltag integrieren kannst.

    • Überlege dir also zunächst, um wie viel Uhr du am ersten Tag aufstehen und wann du die Challenges des ersten Tages machen möchtest und trage die Uhrzeiten in die Felder ein.

    • Für mehr Flexibilität, trage Zeiträume ein (von…bis…).

  • Trage abschließend ein, wie viel Zeit du am ersten Tag maximal am Handy verbringen und wann du deine Abendroutine beginnen möchtest.

Tag 1: Mentales Aufräumen

Tag 2: Umgebung aufräumen und gestalten

Tag 3: Aktivierung

Tag 4: Soziale Bindung

Tag 5: Sähen und ernten

Tag 6: Einatmen

Tag 7: Ausatmen


Vielen Dank fürs Mitmachen! Egal, ob du das Selbstexperiment bis zum Ende durchgezogen, irgendwo aufgehört oder nur Teile des Ganzen ausprobiert hast, du kannst stolz darauf sein, dir ein bisschen deiner Zeit und Fürsorge geschenkt zu haben – egal, in welchem Ausmaß. Ich hoffe, dass du ein paar Erfahrungen sammeln und etwas zur Ruhe kommen oder Energie tanken konntest. Vielleicht war ja die ein oder andere Inspiration dabei, die du weiterhin in deinen Alltag integrieren magst. Pass auf dich auf und vergiss nicht:

sich Zeit für das eigene Wohlbefinden zu nehmen ist nicht egoistisch, sondern ein Akt der Selbstwertschätzung!


Quellen


Comments


bottom of page