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Netzwerkorientierung


Einführung in die Resilienz

Die Bedeutung von Resilienz für die psychische Gesundheit, also der Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen und sich von Rückschlägen zu erholen, ist unumstritten. Allerdings gestaltet sich die Definition von Resilienzfaktoren als komplex. Um jedoch die persönliche Resilienz zu stärken und somit die Bewältigung von Krisen und Herausforderungen zu erleichtern, ist es wichtig, diese Faktoren zu kennen und gezielt zu fördern. Ursula Nubers weit verbreitetes Modell der sieben Säulen der Resilienz stellt in diesem Zusammenhang eine vielversprechende Herangehensweise dar. In diesem identifiziert Nuber sieben Faktoren, die maßgeblich zur persönlichen Resilienz beitragen: Zukunftsplanung/Zielorientierung, Lösungsorientierung, Verantwortungsübernahme, Optimismus, Akzeptanz, Opferrolle verlassen und Netzwerkorientierung.


Durch diese Artikelreihe erhalten Leserinnen und Leser einen umfassenden Überblick über das Modell der sieben Säulen der Resilienz und erfahren, wie sie ihre persönliche Resilienz gezielt fördern können oder Angehörigen bei der Förderung behilflich sein können.


Netzwerkorientierung

Netzwerkorientierung wird als Resilienzfaktor wirksam, wenn man auf ein funktionierendes soziales Netzwerk zurückgreifen kann und soziale Unterstützung erfährt. In diesem Zusammenhang ist nicht die Größe, sondern die Qualität des Netzwerks von entscheidender Bedeutung. Denn gute soziale Netzwerke haben die Fähigkeit, unseren Optimismus zu stärken, uns an unsere eigenen Ressourcen und Stärken zu erinnern und unsere Kenntnisse, Fähigkeiten und Talente mit ihren eigenen Ressourcen zu ergänzen. Auf einer neurobiologischen Ebene profitieren wir auch von dem Botenstoff Oxytocin, der einigen vielleicht als "Bindungs-, Kuschel- oder Liebeshormon" bekannt ist. Oxytocin löst in uns Gefühle wie Zufriedenheit, Vertrauen und Verbundenheit mit anderen Menschen aus. Es hilft uns sogar dabei, Stress und Angst in geringerem Maße zu empfinden.


Negative soziale Beziehungen

Jedoch sind all diese positiven Auswirkungen nicht zwangsläufig gegeben, sondern können auch negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Es ist wichtig zu erkennen, wenn eine Beziehung uns mehr Energie raubt, als sie uns gibt, oder wenn wir uns in einer Beziehung befinden, die von anhaltenden Konflikten, Missbrauch, Gewalt oder ähnlichen negativen Elementen geprägt ist. In solchen Fällen sollten wir uns so schnell wie möglich aus dieser Situation befreien. Ebenso sollten Beziehungen vermieden werden, in denen eine übermäßige Abhängigkeit, Bedürftigkeit oder Manipulation eine Rolle spielen. Stattdessen sollten wir den Kontakt zu Menschen suchen, die uns das Gefühl vermitteln, dazuzugehören und uns Sicherheit geben. Menschen, mit denen wir eine soziale Beziehung eingehen können, die von einem ausgewogenen Geben und Nehmen geprägt ist.



Quellen

Deinert, K. (2015). „Morenos Stehaufmännchen“ - Zusammenhang zwischen Psychodrama und Resilienzentwicklung

Gruhl, M., Lippert, V., Thormann, A. (2011) Resilienz - Was macht belastbar, stark und hält gesund?

Klage, M. & Rami, U. (2018). Resilienz in Teams als Prävention beruflicher Belastungen am Beispiel von psychiatrischen Pflegepersonen

Reichhart, T., Pusch, C. (2023). Resilienz - Coaching: Ein Praxismanual zur Unterstützung von Menschen in herausfordernden Zeiten



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