Die Sommerferien enden bald und damit für viele auch der langersehnte Urlaub. Leider führt der Urlaub nicht bei allen für die erwünschte Erholung, sondern führt teilweise zu einem Syndrom, das symptomatisch einer Depression ähneln kann. Wie es dazu kommt und einige hilfreiche Tipps teilen wir heute mit Euch!
Das Post-Holiday-Syndrom bezeichnet ein Syndrom und damit eine Gruppe an Symptomen, jedoch keine eigenständige Diagnose oder Erkrankung. Im Deutschen wird dieses Syndrom auch häufig als Urlaubsblues bezeichnet. Ähnlich wie die recht bekannte Winterdepression ist die empfundene Stimmungsveränderung an einen äußeren Umstand geknüpft. Bei dem Post-Urlaubs-Syndrom leiden die Patient:innen meist unter einem vorübergehenden Stimmungstief nach ihrem Urlaub. Diese Verstimmung zeigt sich vor allem bei der Rückkehr zur Arbeit. Wichtig zu beachten ist, dass es eine temporäre Symptomatik ist und keine länger andauernde Erkrankung. Typische Symptome sind: -gedrückte Stimmung -verringerter Antrieb -Konzentrationsprobleme -Schlafprobleme und damit verbundene Müdigkeit -Appetitlosigkeit Gründe für das Stimmungstief Häufig fiebert man das gesamte Jahr auf einen großen Jahresurlaub hin, der dann doch viel zu schnell vergeht. Nach dem Urlaub warten wieder die gleichen Aufgaben wie davor im Haushalt oder auf der Arbeit. Häufig ergeben sich zusätzlich durch den Urlaub noch neue Aufgaben wie die Anreise oder die Wäscheberge nach der Reise, die für zusätzlichen Stress sorgen. Die Erholung, die man sich durch den Urlaub erhofft hat, hält dadurch nur kurze Zeit an.
Einige Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Entspannungseffekte nur maximal drei Wochen anhalten, teilweise aber sogar in der ersten Woche bereits abebben. Ein weiterer Faktor ist natürlich die Dauer des Urlaubs, wobei man wohl ab 4 Tagen einen Entspannungseffekt wahrnehmen kann. Der wichtigste Faktor ist aber die Qualität des Urlaubs; wenn beispielsweise im Urlaub Dinge schieflaufen, wird der Erholungseffekt geringer ausfallen. All das kann sich auf das Ausmaß der Entspannung und damit auch auf unser Empfinden nach dem Urlaub Einfluss nehmen. Ein weiteres Problem können zu hohe Erwartungen an Urlaub selbst sein. Wenn wir uns den perfekten Urlaub mit sehr vielen Ausflügen im Voraus vorstellen und diese Ausflüge dann durch das Wetter ausfallen, werden wir leider enttäuscht und gestresst aus dem Urlaub zurückkehren.
Tipps gegen den Urlaubsblues -Aufgaben vor dem Urlaub erledigen (z.B. Essen vorkochen, sodass man nicht direkt nach dem Urlaub kochen muss; wichtige Aufgaben auf der Arbeit erledigen) -an der eigenen Einstellung arbeiten: Man muss nicht am ersten Arbeitstag direkt wieder Vollgas geben! -Mittwoch oder Donnerstag als ersten Arbeitstag nutzen, um als Start eine kurze Woche zu haben -Aufgaben priorisieren -einige freie Tage nach dem Urlaub einplanen -die positiven Urlaubserlebnisse im Gedächtnis behalten -kleine schöne Momente aus dem Urlaub übernehmen z.B. entspannt Kaffee trinken oder Zeit mit Freund:innen verbringen -Entspannungstechniken anwenden -sich bewusst machen, dass ein wenig Traurigkeit nach schönen Erlebnissen normal ist Wenn verschiedene Tipps nicht helfen und die Symptome auch nach längerer Zeit nicht weniger werden, ist es sinnvoll, ein:e Ärzt:in um Rat zu fragen, da sich auch aus dieser Symptomatik in einigen Fällen eine Depression oder ähnliches entwickeln kann.
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